Scrum Day 2019 – Agilität in Unternehmen, Politik und Demokratie

25.07.2019

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Scrum Master, Product Owner, Coaches und alle die sich für Agilität interessieren und begeistern finden sich in Filderstadt bei Stuttgart zusammen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen und von Scrum-Gurus wie Jeff Sutherland, Dan Mezick und Dahm M. Hongchai zu lernen. 

Der Scrum Day bietet damit die Chance das Netzwerk in viele Richtungen auszubauen und darüber hinaus Einblicke in Organisationen zu gewinnen, die dabei sind sich neu aufzustellen, zu organisieren und Agilität voran zu bringen und zu leben 

Klar das der Scrum Day für unsere Coaches Julia und Felix einen festen Slot im Kalender hat. Auch unsere Kollegen Matthias, Dieter und Patrick haben ihre Kalender aufgeräumt und sich die beiden Tage freigemacht Gute Entscheidung 🙂 

Aber alles der Reihe nach. Der 12te Scrum Day fand am 04./05. Juni 2019 unter einem Motto statt, das auf eine ambitionierte Aussage von Jeff Sutherland zurückgeht: Scrum ist ein Hilfsmittel die Welt zu verändern“Und genau dieses Motto fand sich an vielen Stellen wieder.  

Die Eröffnungs-Key-Note hielt Daniel Mezick. Das Format sieht vor, dass parallel vielfältige Veranstaltungen stattfinden, sodass sich die Teilnehmer zielgerichtet informieren können. Am ersten Tag wurden Themen wie agile Organisationsentwicklung, agile Strategien, agiles Management, Scrum und Agilität im großen Stil (Skalierung) diskutiert. Im Kern ging es um folgende Fragen: Was hat Kultur mit agiler Transformation zu tun? Was sind Erfolgsindikatoren in der Scrum Implementierung? Auch interessant: Welche Verbindung besteht zwischen Agilität und Burnout? 

Zwischen 17:30-18:30 Uhr gab es für die Teilnehmer die Möglichkeit im Rahmen des “Scrum-Tinder” persönlich mit Jeff Sutherland, Dan Mezick und Dahm M. Hongchai zu sprechen. 

Jeff Sutherland, eröffnete den zweiten Tag mit seiner Rede: „Scrum – a Tool to change the World”.  

Ging es am Eröffnungstag noch hauptsächlich darum die Neulinge des Scrum Days mit dem agilen Rahmenwerk und Werkzeug auszurüsten, wurden am zweiten Tag Vertiefungen und spannende Themen für Fortgeschrittene vorgestellt.  

Hier ein paar spannende Einblicke in ausgewählte Themen: 

Sven Knoke von der Agentur für Arbeit referierte zum Thema „Soziokratische Methoden in der Gruppenmoderation – oder warum demokratische Mehrheitsentscheidungen nicht die Beste Lösung finden“. Die Nachteile von Mehrheitsentscheidungen sind hinreichend bekannt: Machtkämpfe, Blockierungen, und das „Zünglein an der Waage“ in PattSituationen, das dann letztendlich jedem Entscheidungsvorschlag zur Mehrheit verhelfen kann. Es gibt Verlierer und Gewinner. Die validen Argumente der Verlierer fließen nicht mit in die Lösung hinein.  Agilität stellt erprobte Alternativen vor, wie das gesamte Team selbstorganisiert zu bestmöglichen Entscheidungen findet. 

Dr. Christian Hartmann und Peggy Liebscher diskutierten in Co-Moderation die agile Vision des Kanzleramts: Das Bundeskanzleramt wird agil – mit Scrum zu einer neuen Organisationskultur?  Das Bundeskanzleramt hat sich 2017 entschlossen, für das Projekt „Gemeinsames Planungs- und Kabinettmanagementprogramm“ (PKP) eine agile Vorgehensweise einzuführen. Im Beitrag wurde dargestellt, wie eine Scrum-Infrastruktur aufgebaut und welche technische Basis dafür genutzt wurde. Schließlich geht es darum die Frage zu beantworten, ob eine agile Vorgehensweise auch in anderen Kontexten, außerhalb von IT-Projekten, eingesetzt werden kann. Insbesondere in der öffentlichen Verwaltung, die bislang nicht für Agilität bekannt ist und durch komplexe Führungsstrukturen geprägt ist. 

Adel Hajdarevic und Juliane Pilster von TRUMPF, einem bekannten deutschen Automobilzulieferer, stellten ihren praktischen Erfahrungsbericht aus ihrem Unternehmen vor. Unter dem Motto „Cascading Scrum“ konnten Mitarbeiter/-innen zum ersten Mal ihr Thema aussuchen. Zum ersten Mal mussten sich Führungskräfte entscheiden – fachliche oder disziplinarische Führung? Die Teammitglieder hatten plötzlich jeweils zwei Chefs. Softwareentwickler/-innen konnten endlich auch an strategischen Themen mitarbeiten und mit den ehemaligen Führungskräften auf Augenhöhe kommunizieren. Die Teilnehmer erfuhren aus der Praxis, wie das Scrum-Rahmenwerk skaliert wurde und welche Lessons Learned, Stolpersteine und Überraschungen sich auf dem agilen Weg abzeichneten. 

Abschließend hielt der international bekannte Agile Coach Dahm M. Hongchai eine Rede zum „Agile for Preserving the Planetein Titel, der definitiv das Zeug hat das nächstjährige Motto zu stellen.  

Wie auch schon im letzten Jahr haben wir für Valiton viele wertvolle Impulse und Ideen mitgenommen.  

Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr! 

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